»Lange Zeit unbemerkt, hat sich in unzähligen Internetforen maskulinistischer Provinienz die neueste Spielart antifeministischer Agitation formiert. Deren Virtualität sollte jedoch keineswegs zur Unterschätzung der selbsternannten ›Bewegung‹ führen. Immerhin dominieren sogenannte Männerrechtler mittlerweile die Kommentarspalten vieler Leitmedien, erhalten institutionellen Rückenwind, warten mit ganz ›analogen‹ Veranstaltungen auf und schärfen damit ihr gesellschaftspolitisches Profil. Andreas Kemper hat sich den Geschlechtertraditionalist/-innen und ihren nach rechtsaußen offenen Positionen angenommen. Wissenschaftliche Forschungen im Sinne einer kritischen Auseinandersetzung mit postfeministisch-biologistischen Geschlechterkonzepten sollten, nein, müssen folgen, wie der Autor selber unterstreicht. (…)
Trotz geringer theoretischer Einbettung sowie daraus folgender Thesen bleibt das Buch lesenswert. Seine Stärken liegen in der kenntnisreichen und bis dato nur äußerst selten verschriftlichten Geschichte der bundesdeutschen Männerbewegung. Vielleicht ist dieses Stöbern in der ›Grauen Literatur‹ einigen ja ein Anreiz zur weiteren, nötigen Auseinandersetzung.« – Robert Claus, querelles-net / Rezensionszeitschrift für Frauen- und Geschlechterforschung, 2011