»Thema dieses Sachbuches sind die bio-medizinischen Erklärungsbemühungen für (überwiegend männliche) Homosexualität. ›Autor_in‹ (Eigenbezeichnung) Heinz-Jürgen Voß stellt heraus, dass Homosexualität historisch ein neues Konstrukt ist – Jahrtausende lang dachten Menschen weder heteronormativ noch zweigeschlechtlich, so dass kein Bedarf an der Erfindung einer homosexuellen Identität bestand. Im Mittelpunkt steht daher, wie diese eng mit der sich etablierenden bürgerlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts und mit den früheren und heutigen Bevölkerungspolitiken verbunden sind. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass stur einfach immer weitergeforscht wurde, obwohl man über Jahrzehnte extrem intensiver Forschung keine Ursache für Homosexualität finden konnte.
Es ist ein kleiner und sehr kompakt geschriebener Band. Voß zitiert aus rund 140 Büchern, empfiehlt 50 weitere und bietet für Wissenschaftler_innen eine gute Arbeitshilfe. Es ist dennoch für interessierte Laien leicht verständlich, weil es gut gegliedert und lesbar geschrieben ist; zudem befindet sich am Ende eine ›zusammenfassende Darstellung der zentralen Studien zur Biologie männlicher (und weiblicher) Homosexualität‹.« – Ulrike Kümel