‘Gabriel Kuhn geht auf unterschiedliche Strömungen innerhalb der Bewegung ein, die sich nach Minor Threat zuerst in den USA und dann besonders in Europa entwickelten. Er beschreibt den sogenannten Krishnacore, deren Anhänger sich auf die indische Krishna-Religion bezogen, gibt über die Vegan-Straight-Edger Auskunft, die einen Lebensstil ohne den Konsum tierischer Produkte in der Szene zum Thema machten, und porträtiert die Hardline-Bewegung, die eine starke Ideologisierung der veganischen Strömung war und eindeutig an rechte Politik andockte. (…) Kuhns Verdienst ist es, dass er linke wie rechte Tendenzen herausarbeitet und Vertreter der meisten Strömungen zu Wort kommen lässt. Dabei hält er mit seiner Meinung nicht hinterm Berg, sondern positioniert sich für eine »linke Straight-Edge-Kultur«. Für ihn geht es nicht um das Propagieren einer Ideologie, sondern »um den Beweis, dass der Verzicht auf Drogen nicht konservativ sein muss, sondern dass Werte mit ihm verbunden sein können, die in einem linken Kontext Bestand haben.« Besser hätte es Ian MacKaye wohl selbst nicht ausdrücken können.’
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Neues Deutschland