»… Schöppner [hat] eine Frau und fünf Männer ausfindig machen können, die sich einverstanden zeigten, Interviews über ihre Aktivitäten als militante AntifaschistInnen zu geben, aus denen im Verlaufe des Buches immer wieder zitiert wird. Gerade die persönlichen Reflektionen über das in der der Vergangenheit Geschehene sind es, die dem Buch immer wieder eine interessante, weil subjektive Note verleihen. Hinzu gesellen sich Auszüge aus den bereits erwähnten Flugblättern, die nach einem Anschlag oftmals als politisches Bekennerschreiben fungierten, sowie Artikel aus szenerelevanten Zeitschriften, wie z.B. der radikal, der aufgrund ihrer immensen Bedeutung für die Bewegung eine dementsprechend kontinuierliche Aufmerksamkeit im Verlauf des Buches geschenkt wird. Ergänzt werden diese Schriftstücke der AntifaschistInnen selbst durch Texte Außenstehender … […]
Auf Grundlage dieser gewiss sehr mühsam zusammengestellten Quellensammlung zeichnet er in über 40 zumeist nur einige Seiten umfassenden Kapiteln ein facettenreiches Bild der Antifa-Bewegung in den 1980er Jahren. […]
Somit fasst Antifa heißt Angriff – Militanter Antifaschismus in den 80er Jahren nicht nur inhaltsreich die geschichtliche Entwicklung eines für die deutsche Antifa-Bewegung wichtigen Jahrzehnts zusammen, sondern vermittelt angesichts der damals wie heute aktuellen Streitpunkte – Einsatz von Gewalt, Vereinbarkeit verschiedener inhaltlicher Standpunkte wie auch Vorgehensweisen im Rahmen antifaschistischer Aktionen – auch diverse Denkanstöße, aus denen sich hoffentlich Lehren für die politische Praxis der Gegenwart ziehen lassen, um nicht immer wierder die gleichen Fehler zu begehen.«
proud to be punk fanzine, #22, 2015