›Wie Rassismus aus Wörtern spricht‹ stellt eine sehr ausführliche Analyse der in der deutschen Sprache noch vorhandenen rassistischen Denkstrukturen und deren historische Hintergründe dar. Das Werk verbindet wissenschaftliche, zum Teil recht komplexe Beiträge mit kurzen, satirischen Texten und Gedichten, die auf eine andere, lockerere Art und Weise zum Nachdenken anregen. Es schärft den Blick der (weißen) Leser für Ausdrucksweisen, die bestimmte Gruppen von Menschen brandmarken und durch Sprache ausgrenzen. Es fördert und fordert einen bewussteren Umgang mit Sprache und ist deshalb für alle, die mit Sprache arbeiten, wie zum Beispiel Übersetzer, Autoren und Journalisten, aber auch für Pädagogen, eine sehr gewinnbringende und ans Herz zu legende Lektüre. Da der Fokus auf der deutschen Sprache liegt, ist das Werk besonders wertvoll, zumal hier Forschungserkenntnisse aus verschiedenen Bereichen zusammengetragen werden und vieles, was für die englische Sprache schon reflektiert wurde, auch für die deutsche Sprache fruchtbar gemacht wird. Dabei ist die Auseinandersetzungder Autoren mit ihrem Forschungsgegenstand nie rein aseptisch-theoretisch, sondern hat immerdas Ziel vor Augen, auch eine gesellschaftliche Veränderung zu bewirken.
Ob auch die große Mehrheit der Deutsch Sprechenden bereit ist, sich so reflektiert und kritisch mit Sprache auseinanderzusetzen, mag dahingestellt bleiben. Das sollte aber niemanden davon abhalten, seine eigene Denk- und Redeweise zu überprüfen und zu versuchen, eine Sprache zu verwenden, die möglichst frei von Wertungen und Ausgrenzungen anderer Menschen auf Grund ihrer Herkunft oder ihres Aussehens ist.« – Anna Bologna, MDÜ, April 2013
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