Leipziger Zeitung über ›Die Erfindung des muslimischen Anderen‹

UNRAST VERLAG Pressestimmen Leipziger Zeitung über ›Die Erfindung des muslimischen Anderen‹

»Sind Menschen mit dunkler Hautfarbe eigentlich Spezialisten fürs Ausländersein? Oder Menschen aus arabischen Ländern Spezialisten für den Islam? Nur mal so provokant vorweg gefragt. Denn genau damit beschäftigt sich diese Sammlung sehr kompakter Essays, in denen sich Wissenschaftler/-innen verschiedener Fachrichtungen der Frage annehmen: Wer definiert eigentlich, was nicht dazugehört? Oder nicht dazugehören soll?

Sie merken es schon: Hier geht es um irritierende Grundsatzfragen. In diesem Buch stellen ein paar kluge Autor/-innen das Problem, das einem nicht nur in der deutschen Politik regelrechte Kopfschmerzen bereitet, vom Kopf auf die Füße. Höchste Zeit, könnte man meinen. Aber es dauert in der Regel viele Generationen, bis falsches Denken auch als solches verstanden wird. So schön der Glaube an die Vernunft des Menschen ist: Er neigt nicht zum vernünftigen Überlegen, wenn es „einfache Erklärungen“ für alles gibt.Und Politik hat schon immer mit „einfachen Erklärungen“ funktioniert. Gar nicht mal erst seit der Erfindung der Nation vor 200 Jahren. Mit der Nation wurde die Nationalität erfunden, wurden Geburtsrecht und Religion zu Eintrittskarten oder Ausschlusskriterien für die, die dazugehören und die, die man nur gnädigerweise akzeptierte als billige Arbeitskräfte…« – Ralf Julke, Leipziger Zeitung, 9. Juni 2021

 

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