»Nun stellt sich die Frage, warum ein Buch publizieren zu einer sehr kurzen Phase anarchistischen Aktionismus (in diesem Fall reichte das von gezielten Attentaten bis hin zu Terrorismus), die nicht nur den Ruf des Anarchismus bis ins 21. Jahrhundert hinein beschädigt hat, sondern von der sich seither auch jede Generation von AnarchistInnen so gut wie geschlossen aufs Neue distanziert hat?
Nun, eine (kritische) Beschäftigung mit der eigenen Geschichte kann nie schaden und glücklicherweise wählte der Herausgeber Philippe Kellermann nicht die Herangehensweise, Propaganda-der-Tat-Pamphlete schlicht nachzudrucken, sondern er versuchte, die Debatten, die es damals schon rund um dieses Phänomen gab, nachzuzeichnen, mit Pro- und Contra-Stimmen sowie jenen, die irgendwo dazwischen waren. Sehr hilfreich sind generell auch die Kommentare, mit denen Kellermann die Originaltexte, teils recht ausführlich, ergänzt hat. Zudem scheint es aus heutiger Perspektive durchaus lohnend sich anzusehen, wie es passieren konnte, dass eine (viele würden sagen) Abirrung anarchistischer Aktion es schaffen konnte, sich für einen gewissen Zeitraum als Strang anarchistischer Revolutionsbestrebungen zu etablieren – und wie diese Form der Aktion gerechtfertigt wurde im Kontext anarchistischer Theorie und Praxis.« – Sebastian Kalicha, Institut für Anarchismusforschung, 26. Mai 2017