Ich bin keine Feministin, aber keine Feministin bin ich auch nicht.””

UNRAST VERLAG Pressestimmen Ich bin keine Feministin, aber keine Feministin bin ich auch nicht.””

‘In dieser paradoxen Aussage zeigt sich die Distanz afrikanischer Frauen zum Begriff Feminismus. Da sie westliche Feministinnen als ignorant, arrogant und bevormundend erleben, zögern sie, sich als Feministinnen zu bezeichnen – selbst wenn ihre Anliegen denen westlicher Feministinnen ähneln.

Am Beispiel der afrikanischen Literatur von Frauen stellt Susan Brandt die afrikanische Ausprägung des Feminismus sowie die verschiedenen feministischen Strömungen innerhalb Afrikas dar. Feministische Positionen werden hier nicht bloß konstatiert, sondern in Form einer Geschichte emotional überzeugend dargestellt.

Arndt unterscheidet drei Richtungen der afrikanisch-feministischen Literatur: die reformerische, die transformatorische und schließlich die radikalfeministische. Diese unterscheiden sich weniger durch die konkreten Kritikpunkte als durch die Stellung, die sie jeweils beziehen. Gemeinsam ist die starke Ausrichtung auf den familiären Bereich. In fast allen Texten geht es um die Sehnsucht nach Liebe innerhalb der Ehe – allerdings stellen radikalfeministische Texte diese als unerfüllbar dar. Auch Mutterschaft wird durchweg positiv gesehen. Kritisiert werden traditionelle in afrikanischen Gesellschaften verankerte Formen der Diskriminierung von Frauen wie Genitalverstümmelung und Ehe-Konventionen. Am größten ist die unterschiedliche Sichtweise in Hinblick auf die traditionelle Arbeitsteilung und auf gesamtgesellschaftliche Veränderungen. Reformerische und transformatorische Texte sind sehr optimistisch und lassen traditionelle Rollenmuster meist unkritisiert, erstere idealisieren sie sogar. Radikalfeministische Texte dagegen betrachten eine Veränderung der Gesellschaft als illusorisch.
Arndts Untersuchung ist angenehm klar und flüssig geschrieben. Spannend ist das Buch nicht allein wegen des differenzierten und fundierten Bildes der afrikanischen Situation, sondern zugleich als Anstoß für westliche Feministinnen, ihre eigene Position zu überdenken.’

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