»Das im Oktober 2020 von Thomas Billstein herausgegebene Buch gibt den Toten seit 1970 nicht nur ein Gesicht, sondern führt die Umstände ihres Todes, soweit bekannt, aus. […] Nach der zum großen Teil für empathische Menschen bedrückenden und schwierigen Lektüre der einzelnen Fälle erhärtet sich die Einschätzung, dass der Feind für den Staat nach wie vor links steht. Ganz gleich, wie viele Opfer Faschisten seit Ende des Faschismus und der Gründung der Bundesrepublik auf dem Kerbholz haben; ganz gleich, ob mit Politikern wie Walter Lübcke oder PolizistInnen auch VertreterInnen des Staates ermordet wurden. […] Der akribischen Befassung des Autors mit den Untersuchungsmethoden ist zu verdanken, dass der staatlicherseits beliebten, reflexartig behaupteten Einzeltätertheorie deutlich widersprochen wird: Im Gegenteil sind, so Thomas Billstein: ›Fälle, in denen nur eine Person alleine die Tat ausführt und für den Tod von Menschen verantwortlich ist, [… ] die Ausnahme‹. […] Die Hoffnung des Autoren, dass nie wieder weitere Todesopfer zur Liste rechter Gewalt hinzugefügt werden müssen, ist zu unterstützen. Das Buch, das zum Handwerkszeug jedes antifaschistisch eingestellten Menschen gehört, ist nicht nur einzigartig, sondern bringt vor allem Licht ins Dunkel des Umfangs, den der rechte Terror in Deutschland kontinuierlich aufweist. Seit 1984 verging kein Jahr ohne Todesopfer rechter Gewalt.« – Thomas Trueten, graswurzelrevolution, Nr. 457, März 2021