graswurzelrevolution über ›Für eine feministische Internationale‹

UNRAST VERLAG Pressestimmen graswurzelrevolution über ›Für eine feministische Internationale‹

»Verbindungen zu schaffen, wird von Gago auch als ›Transversalität‹ begriffen. Damit ist nicht nur das strategische Bündnis von Frauen, Lesben, Travestis und Transpersonen im Sinne eines Zusammenschlusses von vermeintlich vorab kategorisierten sozialen Gruppen gemeint. Vielmehr geht es um die Überschreitung der jeweils zugewiesenen Positionen, um die aktive Verbindung von Menschen in verschiedenen sozialen Positionen, Lebenslagen und sexuellen Identitäten. Gerade indem Differenzen anerkannt werden, können sie auf Augenhöhe verhandelt und in einem Prozess des Streitens und Lernens vermittelt werden. So wurde und wird mit dem Frauen*Streik auch die herkömmliche Definition von Streik und damit die traditionelle Rolle der Gewerkschaften in Frage gestellt. (6) Statt diesen lediglich vom sozialen Kampf innerhalb der Kategorien von Lohnarbeitsverhältnissen als Gegenpol zum Kapitalismus ausgehend zu denken, ermöglichen die Thematisierung der feminisierten ›popularen‹ Ökonomie (Hausarbeit, Sorge- und Pflegearbeit, emotionale Arbeit) und eine Organisierung entlang dieser Konfliktlinie neue Formen sozialer Kämpfe. In Für eine feministische Internationale werden Staat, Kapitalismus, weiße Vorherrschaft und Patriarchat als miteinander verwobene Herrschaftsverhältnisse gedacht – welche im Prisma des Feminismus zugleich abgebaut werden sollen. Dementsprechend stellt sich der zeitgenössische Feminismus als pluri- und transnational heraus, da er im Nationalstaat keinen primären Bezugspunkt mehr sieht. Setzen wir alles daran, den Feminismus als sozial-revolutionäre Kraft des 21. Jahrhunderts weiter zu entwickeln.« – Jonathan Eibisch, graswurzelrevolution 467, März 2022

 

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