»Ein Tier in die Stadt zu bringen bedeute, einen Umsturz anzuzetteln, zeitiert die Philosophin Vinciane Despret […] einen Stadtökologen. […] Despret erzählt ausführlich die Geschichte der Grünen Meerkatzen auf der Karibikinsel St. Kitt. Die Affen, vor 300 Jahren zusammen mit Sklaven auf die Insel gebracht, teilen sich heute mit den Menschen Sonne, Strand und Cocktails mit Rum. Nur zahlen die Tiere nie. Den Alkohol haben sie auf den Zuckerrohrfeldern schätzen gelernt, indem sie vergorene Pflanzenteile aßen. Wissenschaftlern war zu den zechprellenden Affen auf St. Kitt aber nur eingefallen, bei ihnen nach genetischen Präferenzen für Alkoholkonsum zu suchen. Despret findet, dass man aus ihrem Verhalten ganz andere Sachen lernen könne, etwa wie die Affen wirklich mit Menschen die Trinkgewohnheiten ›teilen‹.« – cord, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Januar 2020