»Dieser Sammelband, der Gabriele Winker zum 60. Geburtstag gewidmet ist, ist ein untypisches Werk seiner Spezies. Das Buch ist für ein breites Publikum gemacht und richtet sich nicht vorrangig an die Jubilarin, woran doch so mancher Jubelband krankt.
Die 22 Texte sind viel kürzer als für einen wissenschaftlichen Sammelband üblich. In der Form von ›was ich schon immer mal sagen/schreiben wollte‹-Essays geben sie in knappen Texten Einblick in das Denken und Handeln der jeweiligen Autor*innen. Einige haben sogar den Mut, das Große und Ganze anzugehen und auf weniger als zehn Seiten zu beschreiben was (bzw. wie) feministische Politik sein soll(te).
[…] Der Band überzeugt durch die Breite und das Nebeneinander an Positionen und Themen, die, jeweils knapp und verständlich vorgestellt, auch fach- und themenfremden Leser*innen einen guten Einblick verschaffen. Behandelt werden: Care- und Pflegearbeit, feministische Arbeits- und Technikforschung, Fußball, Elternschaft, Popkultur, Intersektionalität, Sexualität (z.B. die konsensuelle Nichtmonogamie), Macht, Solidarität und Revolution, Reproduktion, Pinguine, Löwinnen, Marx und Quantenphysik.
[…] Es geht in diesem Buch nicht darum, Feminismus auf einen Nenner zu bringen, sondern ›eine eindrucksvolle Palette aktueller und feministischer Kämpfe und Kritiken‹ (Klappentext der Herausgeberinnen) vorzustellen. Und das ist meines Erachtens vollauf gelungen. Hier stehen Positionen und Namen Seite an Seite, die sich sonst vermutlich eher nicht zwischen denselben Buchdeckeln wiederfinden.
[…] Der Band enthält neben Texten auch Zeichnungen, Fotografien und eine Wortcollage. Fast in jedem Beitrag sind kurze persönliche Anmerkungen zu finden, die in Summe Winker, die feministische Forscherin, politische Streiterin, unermüdliche Vernetzerin und engagierte Lehrende, auch als Person lebendig werden lassen. Ein gelungenes Schatzkästlein also. Durch die Kürze der Texte eignet sich der Band für Einsteiger*innen, für die Lehre oder für Fahrten im öffentlichen Nahverkehr. Gelesen habe ich das Buch am Strand und auch dafür ist es sehr passend, denn große Gesellschaftsentwürfe wirken unter freiem Himmel sicherlich am Überzeugendsten.« – Almut Sülzle, Femina Politica, 2/2017