»Die Kurden haben viele Feinde, mal Islamisten wie 2014 in Kobane oder augenblicklich die türkische Armee bei ihrer Offensive in Nordsyrien. Andererseits gibt es aber auch strategische Bündnisse mit den USA, etwa wenn kurdische Peschmerga das Ende des IS-Kalifats besiegeln. Neben den aktuellen Kämpfen in Syrien und vorher im Irak steht aber immer noch die Frage der kurdischen Autonomie auf der Tagesordnung, ein äußerst komplexes Thema angesichts der Verteilung der Kurden über mehrere Staaten und auch angesichts unterschiedlicher Interessen etwa bei irakischen und türkischen Kurden. Im Frühjahr 2017 reisten Redakteure der kleinen linken Zeitschrift ›Lower Class Magazine‹ nach Kurdistan, informierten sich über die schwierige Lage der Bevölkerung, beteiligten sich aber auch aktiv an militärischen Aktionen der kurdischen Guerilla. Entsprechend parteiisch und etwas revolutionsromantisch fallen ihre Berichte aus. Berücksichtigt man das, kann man trotz aller Einseitigkeit erhellende Eindrücke von den gesellschaftlichen Problemen der Region gewinnen, die sonst in den Medien eher nicht auftauchen.« – Dietmar Adam, ekz.bibliotheksservice, 19. März 2018