‘Der Band gibt eine gute und knappe Einführung in die Vielzahl und die Vielfalt der
Studentenverbindungen mit ihren Füchsen, Burschen, Alten Herren, ihrem Brauchtum, ihrem
Frauenbild und der speziellen korporierten Erziehung. Wenn dies manchmal, auch durch die
Menge der Abkürzungen, etwas verwirrend ist, werden die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten der Verbindungsarten und der Dachverbände mit ihrer lokalen wie überregionalen Zusammenarbeit doch deutlich.
Man bekommt Einblicke in den Ursprung der studentischen Bewegung im 19. Jahrhundert und in das, was alle Studentenverbindungen kennzeichnet, das Berufen auf Traditionen, die dort begründet wurden. Damit verbunden sind völkisch-rassistische, nationalistische, militaristische und antisemitische Orientierungen. Die hier umrissene geschichtliche Entwicklung führt vom Kampf für einen deutschen Nationalstaat, Frankreichhass über Freikorps bis hin zum Nationalsozialismus.
Aspekte wie Elitewille und Habitus, Seilschaften und Einfluss in Politik, Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft werden behandelt. Das Spezifische der Männerbünde mit ihrem autoritären Charakter und Antifeminismus sowie die Bedeutung der Deutschtumsideologie und -politik für das eigene (Traditions-)Verständnis und die Arbeit der Verbindungen leiten über zu dem Thema Burschenschaften und die extreme Rechte. Den Abschluss bilden die vom extremen Teil der studentischen Verbindungen organisierten Schülerverbindungen.
Eine gelungene Einführung und gute Basis für eine tiefergehendere Beschäftigung mit einzelnen
Aspekten oder einen ergänzenden Überblick aus, zum Beispiel, feministischer Sicht.‘