»Die Runderneuerung Ungarns
[Die Autor_innen] analysieren […], wie aus ungarischem Nationalismus im Laufe der Zeit eine autoritäre Krisenbewältigung wurde. ›Es geht in diesem Buch darum, Kontinuitäten nachzuspüren: von der Ideologie bis in die konkreten Praxen.‹ Und dabei beschreiben die Autoren die ungarische Gegenwart schärfer, als sie landläufig und kurzsichtig im Mainstream der Europäischen Union oder Deutschlands wahrgenommen werde: ›Es gäbe ‘tausend Namen’ für das unter Orbán entstehende System, erklärte bereits 2010 der Dichter Ákos Szilágyi: ‘Gelenkte Demokratie, souveräne Demokratie, illiberale Demokratie, Tyrannei der Mehrheit’. Sie liefen jedoch alle auf das gleiche hinaus, nämlich auf eine autoritäre Herrschaftsform.‹
Die Kulturwissenschaftlerin Magdalena Marsovszky und ihre Co-Autoren belegen, wie völkisches, antisemitisches, nationalchauvinistisches Denken den Alltag bestimmt, was vor allem im Hass auf die starke Minderheit der Roma zum Vorschein käme, der nirgendwo anders derart mehrheitsfähig sei.« – Ursula Rütten, Deutschlandradio Kultur, Lesart, 5. Mai 2013, 5:59 min.