»Der neoliberale Diskurs ist weiterhin erfolgreich, wenn es darum geht, überkommene Werte über den Haufen zu werfen, bürokratische Bastionen zu schleifen. Das Individuum wird befreit von seinen gesellschaftlichen Fesseln (wie Geschlecht und Klassenzugehörigkeit) und betritt als Humankapital den Markt, dessen unsichtbare Hand alles regelt. ›There is no such thing as society‹, kommentierte das Margaret Thatcher, die außerdem mit dem Ausspruch ›There is no alternative‹ den unumkehrbaren Charakter dieser Epoche unterstrich, was 20 Jahre später in Fukuyamas These vom Ende der Geschichte gipfelte. […] Dem neoliberalen Projekt verhalfen laut Nicoll die Ölkrise, mangelnde Produktivität, der Vietnam-Krieg, die beginnende Globalisierung und die einsetzende Digitalisierung zum Durchbruch. Eine globale Bewegung gegen Kapital und neoliberale Logik müsse sich ebenfalls aus mehreren Quellen speisen. Soziale Bewegungen wie Occupy allein könnten es kaum richten.« – Florian Schmid, der Freitag, 1. Mai 2013