der Freitag über ›Blaue Jungs mit roten Fahnen‹

UNRAST VERLAG Pressestimmen der Freitag über ›Blaue Jungs mit roten Fahnen‹

»Der Sozialwissenschaftler und Filmemacher Klaus Gietinger, Spezialist für die deutsche Revolutionszeit Anfang des 20. Jahrhunderts, widmet sich in seiner neuen Publikation Blaue Jungs mit roten Fahnen nicht nur den November-Ereignissen in Kiel, sondern auch der daraus entstandenen Volksmarinedivision (VMD), deren wechselvolle Geschichte einen faszinierenden Einblick in die revolutionären Umbrüche jener Monate gibt, aber auch aufzeigt, mit welch brutaler Repression konterrevolutionäre Freikorps im Auftrag und mit Billigung der sozialdemokratischen Regierung Ebert gegen die vermeintlich linksradikalen und den ›Spartakisten‹ nahestehenden Matrosen vorgingen. Dabei waren die Marinesoldaten und Seeleute, die am 3. November 1918 die Feuer in den Kesseln der deutschen Kriegsschiffe löschten und so das Auslaufen der kaiserlichen Marine verhinderten, ebenso wenig allesamt linksradikal oder kommunistisch wie die Mitglieder der VMD, betont Gietinger in seinem quellenorientierten Buch, das sich stellenweise wie ein Krimi liest. […] Klaus Gietinger gibt in seinem Buch diesen heute im Großen und Ganzen vergessenen Akteuren der Geschichte endlich wieder eine Stimme. Er zeigt eindrücklich, welche Verantwortung die Sozialdemokratie bei der Niederschlagung der Kämpfe in Berlin hatte, als sie die Freikorps gewähren ließ. Gerade dieser Blickwinkel kommt bei vielen historischen Erinnerungen anlässlich des 100. Jahrestages der Revolution deutlich zu kurz, wo die SPD gerne als stabilisierende Kraft der bürgerlichen Mitte präsentiert wird. Diese aber war sie keineswegs.« – Florian Schmid, der Freitag, 21. März 2019 

 

Zur vollständigen Rezension …