»Das Buch ›Die Bedeutung von Klasse‹ von Bell Hooks, einer afro-amerikanischen Literaturwissenschaftlerin und Feministin, ist spannend zu lesen. Sie verbindet darin eine autobiografische Erzählung mit dezidierter Gesellschaftskritik. Mutig prangert sie die Veränderungen der schwarzen Community durch die Entsolidarisierung der Wohlhabenden und durch eine boomende Drogenkultur an. In ihrem Vorwort kommt Bell Hooks schnell zum Punkt: ›Heutzutage ist es angesagt, über Themen wie race oder Geschlecht zu sprechen; das weniger coole Thema ist Klasse.‹ […] Während ihr in der Kirche noch beigebracht wurde, sich mit den Armen zu identifizieren, entwickelte sich in der Gesellschaft seit den 1970er Jahren eine verachtende Haltung gegenüber den ›Bedürftigen‹. Es setzte sich die Idee durch, dass ›jeder reich werden könne, wenn er nur hart genug arbeitete oder die richtigen Tricks anwendete‹. […] 20 Jahre später ist es insbesondere Trump gelungen, viele weiße Arme und Arbeiter*innen für seine rechte Politik zu gewinnen. Die Lage in den USA ist in den vergangenen Jahren noch dramatischer geworden. Das Buch bewegt, weil Hooks zum Teil sehr persönlich schreibt und zugleich radikale Gesellschaftskritik übt. Als Alternative fordert sie eine umfassende Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums, ansonsten jedoch fällt der politische Ausblick dünn aus.« – Anne Seeck, contraste, 2. Dezember 2020