»Ein neues Zeitalter steht im vorliegenden Band des kanadischen ökosozialistischen Aktivisten Ian Angus im Zentrum: Die umfassenden qualitativen Veränderungen des planetaren Systems rechtfertigen die Bezeichnung des ›Anthropozäns‹, das seinen Ursprung in der Durchsetzung der kapitalistischen Produktionsweise bzw. der Akkumulationslogik habe. In einem ersten Abschnitt befasst sich der Autor mit der neuen Epoche, skizziert wesentliche Charakteristika des Anthropozäns und diskutiert unterschiedliche wissenschaftliche Periodisierungen desselben. […] In einem zweiten Abschnitt unterstreicht Angus jene Dynamiken, Zwänge und Prozesse des Kapitalismus, die in den vergangenen Jahrzehnten die Klimakrise angebahnt hätten, und nennt hierbei etwa die industrialisierte Landwirtschaft, globale Arbeitsteilung und die Abhängigkeit der Produktion von fossilen Energieträgern. Energisch widerspricht er einem gängigen Narrativ liberaler Klimaschutz-Aktivist_innen, wonach ›wir alle im selben Boote sitzen‹ würden: Der Kapitalismus habe global wie auch innergesellschaftlich extreme Ungleichheiten hervorgebracht, die sich auch in der Klimakrise manifestieren.« – C3 – Bibliothek für Entwicklungspolitik, Februar 2021
