»Ich muss nach der letzten Seite des Buches erst mal durchschnaufen. Und habe den Eindruck, dass die mediale Berichterstattung über diese Region doch ein wenig unterbelichtet zu sein scheint. Warum wohl? Ein Schelm, wer Böses denkt. Einige der Geschichten lese ich jedenfalls zum ersten Mal. Robinson erzählt sowohl vom Alltag der Bevölkerung als auch über die globalen Drahtzieher. Etwa von China, das es geschafft hat, während der Krisenjahre in Lateinamerika erfolgreich Fuß zu fassen und zum führenden Handelspartner Brasiliens aufzusteigen. […] Doch auch die EU will nicht untätig zusehen und unterstreicht die Bedeutung eines ›von Marktverzerrungen unbeeinträchtigten Zugangs zu den globalen Rohstoffmärkten‹. Es gibt Wasserkraftprojekte von Voith Hydro (eine Filiale von Siemens) und Andritz Hydro, die zur Zerstörung des Amazonasgebietes beitragen, beklagen Anführer der Indios bei ihren Besuchen in Deutschland und Österreich. Alle wollen sie mitmischen, nur einer bleibt mit offenen Adern zurück: Lateinamerika und seine Menschen.« – Michael Schnepf, Buchkultur, Heft 198, 2021