»Prekarität als Waffe
Wer sich durch die schwer zu überblickende Literatur zur Prekarität arbeitet, wird darin wenig Anlass zu Optimismus finden. Der britische Wirtschaftsprofessor Guy Standing wirkt dem nun entgegen […]. Von kollektiven Selbstmorden französischer Telekom-Beschäftigter über depressive Japaner_innen bis zum vom Tode bedrohten Gewerkschafter in Südamerika reicht seine Analyse. Im furiosen Schlusskapitel betont der Autor jene Chance, die in den sich nach oben zunehmend schließenden und sich nach unten weiter beschleunigenden sozialen Mobilitätsprozessen aufleuchtet: In gemeinsamem Interesse könnten sich bald wieder mehr Menschen kollektiv organisieren.«
Christian Baron, analyse & kritik nr.608, 15.09.2015