analyse & kritik über ›Fragmente über das Überleben‹

UNRAST VERLAG Pressestimmen analyse & kritik über ›Fragmente über das Überleben‹

»Schon die Wortwahl der ›Fragmente‹ kontrastiert mit der auch bei Linken gängigen Ethnologisierung von romane Menschen. Der wissenschaftliche Terminus ›Antiziganismus‹ trägt ein Schimpfwort in sich, das vom Pharrajmos (›Parajmos‹ ausgesprochen), dem nationalsozialistischen Genozid an den romane Menschen Europas, nicht zu trennen ist. Elsa Fernandez’ Gegenvorschlag ›Gadje-Rassismus‹ fokussiert hingegen die Quelle der Gewalt: die ›Gadje‹ (romani Bezeichnung für nicht-romane Menschen, ›Gadsche‹ ausgesprochen). […] Die besondere poetische Kraft der ›Fragmente‹ liegt darin, Worte des Überlebens aus unterschiedlichen Zeiten, Orten und Genres ohne ›Opferkonkurrenz‹ zu verbinden. […] Die Autorin bezieht sich ständig auf Geschichtsschreibung, die Gadje-Rassismus aus romane Perspektiven dekonstruiert, zum Beispiel Melanie Spittas Filme oder die Forschung von Isidora Randjelović und Sarah Carmona. Sie fordert dazu auf, noch viel mehr relationale romane Geschichten zu schreiben, sei es über ›ungarische Volksmusik‹ oder über die immer noch weithin unbekannte Versklavung von romane Menschen auf dem europäischen Kontinent (im heutigen Rumänien, 14. bis 19. Jahrhundert). Die ›Fragmente über das Überleben‹ sollten Standardlektüre sein für Studierende der Sozial- und Geisteswissenschaften. Und natürlich für alle, die Gadje-Rassismus dekonstruieren und durch positionierte Beziehungen ersetzen wollen.« – Sémil Berg, analyse & kritik, 16. März 2021

 

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