»Bianchis Text liest sich flüssig und anregend. Die überblickshafte Darstellung macht es auch Leser_innen ohne historische Vorkenntnisse leicht, der Untersuchung zu folgen. […] Bianchis Einführung ist eine Einladung und eine Aufforderung dazu, sich weiter mit dem politisch-sozialen Engagement der ›namenlosen‹ Frauen auseinanderzusetzen, deren Bewegung und deren Bedeutung Bianchi durch ihren Text plastisch werden lässt. Die Geschichte und die Geschichten dieser Frauen sind mit Hinblick auf die aktuellen, politisch-sozialen Herausforderungen von großer Aktualität und Wichtigkeit. Die offenheit der Mujeres Libres für noch nicht politisierte Frauen und ihr Eingehen auf die Bedürfnisse der Arbeiterinnen können wichtige Anstöße für heutiges feministisches und politisch-soziales Engagement sein. Vor allem aber ist es Bianchis Art, gegen den ›männerzentrierten‹ Blick (vgl. Bianchi 2003, 78) der Geschichtswissenschaften anzuschreiben, der ihrem Text Brisanz verleiht: Eine so erzählte Geschichte hat das Potenzial, das traditionelle Geschichtsverständnis aufzubrechen und Prozesse der Selbstermächtigung zu inspirieren, welche die Mujeres Libres als Voraussetzung der Gestaltung einer freien Gesellschaft ansahen.«
Eva-Maria Aigner, aep informationen 3/2014